173 – Wirkstoffforschung
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Guest: Bernd Rupp Host: Markus Voelter Shownoter: Alexander Grote
In dieser Episode geht’s um Wirkstoffforschung (auch genannt Drug Design), dem ersten Schritt der Medikamentenentwicklung. Unser Gast ist Bernd Rupp (ein Hörer!) vom Leibniz Institut für Molekulare Pharmakologie. Wir sprechen über Grundlagen und Begriffe, die Rolle der Wirkstoffforschung in der Medikamentenentwicklung, das prinzipielle Vorgehen sowie die Computerunterstützung.
Vorstellung Bernd Rupp und Einführung ins Thema
00:05:00LeibnizInstitut für Molekulare Pharmakologie | Gruppe von Ronald Kühne | Open DACS Datenbank | Wirkstoffdesign | Wirkstoffdesign (Applet)#l | Ligand | Zielprotein (Targets) | Proteine | Kristallstrukturanalyse | NMRSpektroskopie | Sequenzanalyse | STED | Die erwähnten Strukturen des Gruppenleiters
Arzneimittelentwicklung
00:14:00endogen | exogen | Pharmazeutische Breite | Pharmazeutische Breite | Cartoon#i | LipobayKrise | Metabolismus | Resorption | Adrenorezeptor
Screening
00:39:32SchlüsselSchlossPrinzip | Animation zu Wirkprinzip | Agonist | Antagonist | Assay | ELISA | ELISA Video#v
Computerunterstützung
01:17:30Pressemeldung LeibnizWirkstoff Preis | Pharmakophor | QSAR | Kombinationspräparat | KNIME | Datenverarbeitungspipeline am Beispiel einer Grafikpipeline | Compiler | ADME(TOX) (Englisch)#g
Outro
02:06:51
Pingback: Die letzten und nächsten 24h, Donnerstag, 04.06.2015 | die Hörsuppe
Perfekt. Der nun spürbar höhere Anteil ” medizinischer ” Themen finde ich einfach wunderbar. Gerade dieser Bereich wird ja in der deutschen Podcast- Landschaft eher stiefmütterlich behandelt…
Auch nach Jahren bin ich immer noch regelmäßig von Euch begeistert
Hallo,
also prinzipiell ist es ein guter Postcast, aber es ist hier alles ein wenig kompliziert erklärt – ich kenne dieses Fachgebiet aus Vorlesungen + Praktika und muss sagen, es wäre verständlicher, wenn er nicht die ganzen Fachbegriffe nehmen würde – ja Vereinfachungen führen zur Verfälschung, aber hier denke ich, wäre es vertretbar gewesen
zum Thema Schlüssel Schloss und Mechanik auf molekularer Ebene – also erstens sind es auf alle Fälle physikalische und chemische Wechselwirkungen bei dem Schlüssel-Schloss-Prinzip, man denke da an Wasserstoffbrückenbindungen und polare Gruppen im allgemeinen, Säuregruppe und basische Gruppen und so weiter …
zum zweiten Punkt Mechanik es gibt tatsächlich eine ganze Menge an molekularen Motoren – einer der bekanntesten ist die ATP-Protease – funktioniert wie eine Elektromotor (gibt es sehr schöne Animationen auf Youtube) – es gibt aber auch jede Menge andere Motoren, die für den Transport von Stoffen/ Zellkomponenten innerhalb der Zellen verantwortlich sind
diese ganze Wirkstoffbereiche sind einer der wichtigsten wirtschaftlichen Gründe, warum Artenvielfalt geschützt werden muss: erstens sind fast alle Wirkstoffe Abkömmlinge von natürlich vorkommenden Stoffen aus Tieren und Pflanzen und zweitens sind natürliche Lösungsprinzipien häufig viel “kreativer” als der Mensch das ist – zum Beispiel diese Farbmarkierungen (Fluoreszenzmarker) sind im Ursprung aus verschiedenen Organismen extrahiert – das sollte zwar nicht der einzige Grund sein für den Umweltschutz, aber mal ein nicht-ethischer sonder einer, der die Wirtschaftsvertreter interessiert
das mit der automatisierten Forschung ist nicht zu 100 % richtig, es gibt voll automatisierte Systeme, aber es gibt parallel dazu auch noch die Forschung per Hand, die gewisse Vorteile bietet, da es ja hin und wieder Menschen gibt, die ein gewisses Gefühl dafür entwickeln, was funktionieren müsste, z.B. da es so ist, dass Wirkstoffe aus dem Pflanzenschutzmittel nur geringe Veränderungen brauchen, um auch eine pharmakologische Wirkung zu haben
zum Thema warum das Wirkprinzip wichtig ist: es ist wichtig, um langfristig mit mathematischen Modellen vorhersagen für neue Wirkstoffe treffen zu können und so zB Tierversuche zu verringern, um Wechselwirkungen mit anderen Stoffen/ bei anderen Erkrankungen aus dem Weg zu gehen, die Verbesserung der Wirksamkeit: z.B. mit kinetischen Modellen, die z.B. die Dosierung verbessern, bzw. eine individuellere Medizin zu ermöglichen
und wenn man molekulare Prozesse kennt, kann man die hin und wieder auch nutzen um großtechnisch Stoffe zu produzieren oder Medikamente (z.B. Insulin wird ja durch gentechnisch veränderte Mikroorganismen hergestellt.)
viele Grüße
MINTiKi
Danke MiNTiKi für Deine interessanten Ergänzungen!!
Markus
Vielen Dank für diese klasse Folge des mich am meisten ansprechenden Podcasts in meiner Must-Hear-Liste:
Auch wenn ich die Kritik bezüglich verwendeter Fachausdrücke – welche manchmal dann nicht erläutert werden und somit fachfremden Hörern Rätsel aufgeben – nachvollziehen kann, so scheint es mir doch, dass der Großteil des Jargons durchaus verständlich wird durch den Kontext… abgesehen davon werden meiner Ansicht nach durchaus die meisten der Fachbegriffe erläutert – so dass ich nun zum Beispiel nach dem Hören dieses Podcasts eine bessere Vorstellung davon habe, was ein “Assay” nun ist… nachdem ich den Ausdruck schon zig Male (verständlicherweise ohne nähere Erläuterung) in den (Mikro-)Biologie affinen Podcasts der TWIx Serie (TWIV, TWIM, TWIP) gehört hatte, ohne genau zu wissen, ob “Assay” nun die Testplatte oder eben eher der Prozess (des Testens, inklusive der dafür notwendigen Technologien) ist.
Danke für weitere lehrreiche und unterhaltsame zwei Stunden Omega Tau.
Liebe Grüße aus der “Heimat” von KNIME, der im Podcast so gegen 1.41h erwähnten Datenanalysesoftware, welche ich im Rahmen sozialwissenschaftlicher Forschung schon ge- und durchaus auch durch unsachgemäße Erweiterung der z.T. Open Source zur Verfügung stehenden Basisversion “missbraucht” habe :-)
lg vom Bodensee
nun “ganz unwissenschaftlich” – aber immerhin in Java :-) – arbeitend,
Jörg
Danke Jörg für Dein Feedback und Gruß an den Bodensee :-)
Markus