Transkript: Gebirge (152)

Transcript: omega tau 152 – Gebirge

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Im Gespräch mit Nikolaus Froitzheim, Professor am Steinmann-Institut der Universität Bonn, geht es um die Zusammensetzung, Entstehung und Veränderung von Gebirgen. Wir sprechen Beispiele auf verschiedenen Kontinenten an und streifen auch die aktuelle Forschung.

 

[00:01:48] Mein Name ist Niko Froitzheim, ich bin Geologe, Professor für Strukturgeologie am Steinmann-Institut für Geologie, Mineralogie und Paläontologie. Das ist das geowissenschaftliche Institut der Uni Bonn. Und mein Fachbereich ist die Strukturgeologie. Das ist der Teil der Geologie, der sich mit der Verformung von Gesteinen beschäftigt und damit ist auch die Bildung von Gebirgen ein wichtiger Teil von meinem Interessengebiet.
[00:02:29] Verformung von Gesteinen dann im festen Zustand oder auch im flüssigen Zustand?
[00:02:35] Im festen Zustand. Es geht um Verformung im festen Zustand. Also das kennt man ja vielleicht, wenn man im Gebirge die Strukturen der Gesteine sieht: Falten, Überschiebungen, Verwerfungen, Brüche und alles, was damit zusammen hängt. Zum Beispiel auch Erdbeben.
[00:02:58] Noch eine Frage zu dem Steinmann-Institut: Welchen Grund hat das, dass das jetzt einen speziellen Namen hat?
[00:03:06] Wir haben vor sechs oder sieben Jahren die damaligen Einzelinstitute für Geologie, Paläontologie und Mineralogie, also die geowissenschaftlichen Institute zusammen geschlossen zu einem Institut. Und den Namen haben wir von dem Gustav Steinmann genommen. Das war ein Professor für Geologie und Paläontologie in Bonn vor 100 Jahren. Und er hat auch eines dieser Gebäude hier errichtet, das ehemalige Geologische Institut. Wir sind jetzt im ehemaligen Mineralogischen Institut im Poppelsdorfer Schloss. Das ist auch ein altes Institut, das gibt es schon seit 100 Jahren sind die schon hier drin.
[00:04:01] Und ich habe auch gesehen, hier ist ja auch dieses Mineralogische Museum direkt nebenan.
[00:04:06] Genau, das ist ein Teil des Instituts, das Mineralogische Museum mit einer schönen Dauerausstellung von Mineralen und Gesteinen und wechselnden Ausstellungen.
[00:04:19] Heute soll es ja um das Thema Gebirge gehen. So habe ich das jetzt mal genannt. Ich bin gar nicht sicher, ob ich die richtige Vorstellung davon habe, was ein Gebirge ist und vielleicht auch, was ein Berg ist. Also meine Vorstellung wäre: So ein Berg ist eben eine einzelne höhere Struktur in der Landschaft und ein Gebirge besteht aus mehreren Bergen. Vielleicht können Sie das noch ein bisschen präziser definieren.
[00:04:48] Ich würde das genauso sagen wie Sie. Ein Berg ist eine Erhöhung der Erdoberfläche über die Umgebung. Und ein Gebirge ist eine Ansammlung von Bergen, also ein zusammenhängendes Relief, ein zusammenhängendes topografisches Relief. Wobei man dann ein bisschen aufpassen muss. Der Begriff Gebirge wird in der Geologie dann teilweise auch noch in einem anderen Sinn verwendet und zwar die Begriffe Grundgebirge und Deckgebirge. Die haben mit einem alten Begriff von Gebirge zu tun. Das ist so der Bergmannsbegriff. Und für die Bergleute ist Gebirge ein anderes Wort für Gestein. Also ein Bergmann, die sprechen von Gebirge oder von Berge auch, wenn sie einfach nur das Gestein meinen. Zum Beispiel Gebirgsschaden, das ist, wenn in einem Bergwerk ein Stollen einbricht. Also da geht es dann nicht um die Topografie, sondern das ist das Gestein.
[00:06:07] Und diese Begriffe Grundgebirge und Deckgebirge gehören dazu?
[00:06:10] Die gehören dazu, ja.
[00:06:11] Und was bedeuten die?
[00:06:12] Wir haben meistens, wenn wir die Erdkruste anschauen, im obersten Teil Sedimentgesteine oder – also Ablagerungsgesteine – oder vulkanische Gesteine. Das wäre das Deckgebirge. Und wenn wir dann tiefer gehen, kommen wir in metamorphe Gesteine oder plutonische Gesteine. Das wäre dann das Grundgebirge. Also ein typisches Gestein für Grundgebirge ist Granit und ein typisches Gestein für Deckgebirge wäre jetzt zum Beispiel Sandstein. Und meistens hat man diese Zweiteilung, dass man oberflächennah das Deckgebirge hat und in der Tiefe dann das Grundgebirge. Und das hat dann aber auch schon wieder mit Gebirgsbildung zu tun. Aber da kommen wir dann später drauf.
[00:07:11] Das heißt jetzt aber, diese Vorstellung von Gebirge und Berg war gar nicht so verkehrt. Also das kann man wirklich so relativ einfach erst mal definieren. Was ich mich ja immer so frage als jemand, der mit Chemie immer nicht so viel anfangen konnte, ist: Ein Berg besteht nach meinem Verständnis meistens oder immer aus Stein. Was ist Stein?
[00:07:40] Also in der Geologie sprechen wir von Gestein und das ist… Gesteine sind Festkörper, die aus Mineralen bestehen. Und Minerale sind chemische Verbindungen. Also nehmen wir zum Beispiel mal Granit. Das ist ein Gestein. Und Granit besteht aus drei unterschiedlichen Mineralen, also drei Hauptminerale und dann kommen noch so ein paar Nebenminerale, die dann in kleinerer Menge drin sind. Aber Granit besteht aus drei Mineralen und das ist Feldspat, Quarz und Glimmer. Und diese Minerale, das sind chemische Verbindungen. Quarz ist SiO2, Siliziumdioxid. Und das ist das einfachste. Feldspat ist eine Verbindung von Calcium, Natrium, Kalium, Aluminium, Silizium und Sauerstoff. Also das ist schon eine kompliziertere Formel. Und die Elemente schließen sich zusammen zu Mineralen, das sind Verbindungen von Elementen. Und die Minerale schließen sich zusammen zu Gesteinen. Und die meisten Gesteine bestehen aus unterschiedlichen Mineralen. Manche Gesteine bestehen auch nur aus einem Mineral, zum Beispiel ein Kalkstein besteht aus Calcit, also nur oder ganz überwiegend aus dem Mineral Calcit. Und das ist Calciumcarbonat, CaCO3. Also ein Calcium, ein Kohlenstoff und drei Sauerstoff.
[00:09:48] Und wodurch ist ein Mineral bestimmt? Ist das immer eine Verbindung von verschiedenen bestimmten Typen von Elementen oder…? Okay. Also ist da immer Sauerstoff drin?
[00:09:58] Nein, es gibt auch… Also in den meisten Gesteinen ist Sauerstoff drin. Und dann gibt es aber auch welche, wo kein Sauerstoff drin ist, zum Beispiel Pyrit. Das besteht nur aus Eisen und Schwefel.
[00:10:17] Und das ist aber trotzdem ein Mineral?
[00:10:19] Das ist auch ein Mineral, ja.
[00:10:20] Und wie ist dann ein Mineral definiert?
[00:10:23] Mineral ist eine natürlich vorkommende Verbindung und zwar im festen Zustand. Alles, was natürlich vorkommt im festen Zustand und eine ganz bestimmte Formel hat, ist ein Mineral.
[00:10:41] Also im festen Zustand auf der Erde?
[00:10:44] Ja.
[00:10:46] So bei Umgebungstemperatur und -druck.
[00:10:49] Ja. Auf der Erde. Es gibt auch Minerale… Ich glaube, drei Minerale hat man auf dem Mond neu gefunden. Also die hat man in Mondgesteinen gefunden und die hat man auf der Erde noch nicht gekannt. Also es muss nicht auf der Erde sein. Wobei, die ganz überwiegende Zahl der Minerale in Mondgesteinen waren die gleichen wie auf der Erde.
[00:11:11] Okay. Diese Gesteine sind ja so nach laienhaftem Verständnis härter als jetzt andere Materialien oder andere Stoffe, die es in der Natur gibt, wie zum Beispiel Erde. Warum gibt es keine Berge, die nur aus Erde bestehen? Ist es einfach, weil die Erosion da so viel schneller ist als der Aufbau und deswegen kann so ein Erdberg gar nicht entstehen?
[00:11:44] Also man unterscheidet auch noch zwischen Lockergestein und Festgestein. Die meisten Gesteine sind Festgesteine, aber es gibt auch Lockergesteine, also zum Beispiel Sedimentgesteine, die nicht verfestigt sind. Die würde man jetzt auch noch zu den Gesteinen zählen. Aber die meisten Gesteine sind verfestigt. Und das ist schon richtig, wenn Sie einen Sandhaufen aufhäufen, eine Sanddüne, die wird sehr leicht wieder abgetragen. Und Berge haben ja… Man denkt ja bei Berg an eine Größenordnung mehr als so eine Sanddüne. Und deswegen bestehen die in der Regel aus Festgestein. Wobei, also ich würde mal sagen, es gibt zwei ganz unterschiedliche Typen von Bergen und damit auch von Gebirgen. Und der eine Typ von Bergen, das sind die Vulkane. Die werden wirklich durch geologische Prozesse aufgehäuft. Also wenn Sie einen Vulkanausbruch haben, dann haben Sie vorher wahrscheinlich eine Ebene. Dann gibt es den Vulkanausbruch und dann baut sich in der Ebene mit der Zeit eine positive Form auf. Da haben Sie dann einen Vulkan. Den Ätna oder den Vesuv. Und die meisten Berge sind keine Vulkane. Ja, die überwiegenden Berge sind keine Vulkane, sondern die entstehen durch Hebung und Erosion. Also die Erdkruste hebt sich und dann setzen die Erosionsprozesse durch Wind, Flüsse, Hangrutschungen usw., die formen dann aus dem gehobenen Bereich einen Berg. Also die Berge entstehen durch Hebung und Abtragung. Die Nicht-Vulkane. Vulkane werden aufgehäuft aus Lava und Asche und Tuff. Und die anderen Berge, da wird die Erdkruste gehoben und dann wird durch die Erosion eine Form heraus präpariert.
[00:14:12] Nochmal einen Schritt zurück, bevor wir da nochmal genauer drüber sprechen. Das ist jetzt wahrscheinlich nochmal so ein bisschen eine abstruse Frage, aber: Warum gibt es keine Berge, die aus Eisen sind oder aus Silber? Ist das eine Frage der Mengenverteilung oder verbindet sich Silber oder Eisen immer mit irgendwas, so dass dann so ein Mineral entsteht?
[00:14:36] Ja das Letztere. Also nehmen wir mal Eisen. Eisen ist fein verteilt in fast allen Gesteinen drin in ganz geringen Anteilen. Und damit Sie eine Eisenlagerstätte kriegen, brauchen Sie einen Prozess, der das Eisen anreichert. Und das kann entweder ein sedimentärer Prozess sein, also dass durch einen Fluss das Gestein transportiert wird und klein gemahlen und dann wird in bestimmten Teilen von dem Fluss das eisenhaltige Mineral abgelagert. So in dieser Art. Das kennt man bei Gold zum Beispiel. Goldseifen in Flüssen, also da wird dann Gold in höherer Konzentration abgelagert. Und das ist eigentlich… Also es geht darum, dass man von einer geringen Konzentration zu einer höheren Konzentration kommt. In der ursprünglichen Erde, also wenn wir zurück gehen zur Bildung der Erde vor viereinhalb Milliarden Jahren, Bildung der Erde und gleichzeitig die Bildung des Planetensystems, da hatten wir zunächst mal alles noch in geschmolzenem Zustand und relativ homogen in der Zusammensetzung. Heiße, geschmolzene Angelegenheit. Heiße, geschmolzene Kugel. Und alles noch fein vermischt. Und dann hat sich das langsam getrennt. Und die erste Trennung war, dass sich das Eisen im Erdkern angereichert hat aufgrund der Gravitationskraft. Eisen hat eine hohe Dichte und hat sich dann im Erdkern angesammelt. Und die leichteren Anteile haben sich dann im Erdmantel angesammelt, in den äußeren Teilen. Da könnte man auch wieder zurück kommen. Der Grund, dass wir keine Eisenberge haben, ist, dass sich das Eisen im frühen Stadium im Kern versammelt hat.
[00:17:17] Okay und es sind nur sozusagen Reste noch hier auf der Erdoberfläche?
[00:17:22] Ja, genau. Wir haben die Gesteine im Erdmantel oder in der äußersten Schicht der Erdkruste. Die sind ärmer an Eisen als die Durchschnittszusammensetzung der Erde. Die enthalten nur Reste. Und die bestehen eben zum größten Teil aus diesen Silikatmineralen. Und Silikatminerale, das heißt mit Silizium und Sauerstoff. Verbindungen von Silizium und Sauerstoff mit anderen Elementen. Das macht den größten Teil des Erdmantels und der Erdkruste aus. Und dann sind halt eben im Erdmantel und in der Erdkruste sind weitere Prozesse der Differenziation abgelaufen. Differenziation heißt, dass unterschiedliche Gesteine entstehen. Und es gibt auf der Erde eine große Menge, eine große Zahl von unterschiedlichen Gesteinen, die sich einmal durch ihre Mineralzusammensetzung unterscheiden und zum Anderen durch ihre Struktur. Also es können zum Beispiel ein Granit, der ist grobkörnig und besteht aus Feldspat, Quarz und Glimmer und wenn der verformt wird, ausgewalzt wird, dann haben Sie einen Gneis, der besteht auch aus Feldspat, Quarz und Glimmer, aber der hat eine andere Struktur. Das ist also dann die unterschiedliche Struktur, die auch die Gesteine charakterisiert. Und das ist etwas, was man im Geowissenschaften-Studium lernen muss, einmal die Minerale zu erkennen und dann die Gesteine. Und das macht den Studierenden große Schwierigkeiten, hat mir auch große Schwierigkeiten gemacht im Studium.
[00:19:36] Also mit Erkennen, das macht man dann optisch?
[00:19:40] Ja, zunächst mal optisch das Gestein, die Probe in die Hand nehmen. Dann mit einer Lupe ein bisschen genauer anschauen. Dann mit einem Messer kratzen, ob es härter als Stahl ist, das Mineral, oder weicher als Stahl. Dann verdünnte Salzsäure drauf tun und noch so verschiedene andere Tricks, die einem dann helfen, die Minerale im Handstück, also in der Gesteinsprobe zu erkennen. Und dann gibt es natürlich die ganzen technisch anspruchsvolleren Methoden wie Gesteinsdünnschliffe, die man unter dem Mikroskop anschaut, Polarisationsmikroskop. Dann eine ganze Reihe von Geräten bis zum Massenspektrometer, wo man immer genauere Untersuchungen oder umfassende Untersuchungen der Eigenschaften anstellen kann.
[00:20:40] Ich habe hier auch schon gesehen, hier steht an mehreren Türen „Vorsicht Röntgenstrahlung, nicht betreten“ und so. Gut, wo wir jetzt gerade schon bei der Zusammensetzung sind: Wenn man das so über die Erde verteilt betrachtet, gibt es auf allen Kontinenten alle Arten von Mineralen und Gesteinen? Oder sind die Gesteine in Südamerika ganz anders als in Europa?
[00:21:05] Es gibt schon Unterschiede. Also ich würde mal sagen, es gibt natürlich Gesteine, die sind so speziell, dass Sie die überhaupt nur an einem Ort auf der Erde finden. Das sind dann so exotische Sachen. Aber ich würde mal sagen, die meisten Gesteine, die man in Europa findet, findet man auch in Südamerika.
[00:21:31] Also Granit gibt es auf jedem Kontinent?
[00:21:34] Granit und Gneis und Basalt und Sandstein und Kalkstein usw. Also die Grundtypen gibt es auf jedem Kontinent. Es gibt dann Erdteile, die eine besondere Entstehung haben, zum Beispiel Island. In Island haben Sie nur vulkanische Gesteine und die Abtragungsprodukte von vulkanischen Gesteinen. Also Sedimentgesteine, die durch die Abtragung von vulkanischen Gesteinen entstanden sind. Da haben Sie praktisch keine metamorphen Gesteine.
[00:22:12] Was heißt „metamorph“?
[00:22:14] Das müssen wir nachholen. Wir teilen die Gesteine ein in drei Klassen. Das Eine sind die magmatischen Gesteine, das sind die, die aus der geschmolzenen Form kristallisiert sind, die erstarrt sind.
[00:22:35] Also das, was aus dem Vulkan raus kommt?
[00:22:37] Ja, entweder aus dem Vulkan raus kommt oder was bereits in der Tiefe erstarrt. Magmatische Gesteine, das sind dann entweder vulkanische Gesteine oder Tiefengesteine wie der Granit, die bereits in der Tiefe erstarrt sind. Okay, das waren die Einen. Und dann gibt es die Sedimentgesteine. Die entstehen durch Abtragung, Transport und Sedimentation. Also Abtragung, Transport und Ablagerung. Klassisches Sedimentgestein ist ein Sandstein. Da wurde irgendwo Gestein abgetragen, mit einem Fluss transportiert und irgendwo als Sand abgelagert, im Meer zum Beispiel. Und der verfestigt sich dann und dann haben wir einen Sandstein. Das ist ein Sedimentgestein.
[00:23:30] Und wodurch verfestigt der sich? Einfach durch den Wasserdruck, der zum Beispiel da drauf drückt?
[00:23:36] Meistens durch den Druck der weiteren Gesteine, die oben drüber gelagert sind. Und das ist die zweite Gruppe. Und dann gibt es die metamorphen Gesteine, die dritte Gruppe. Metamorphe Gesteine sind, sagt man auch, Umwandlungsgesteine und das sind Gesteine, die durch Druck und Temperatur umgewandelt worden sind. Und damit das stattfindet, müssen sie versenkt werden in die Tiefe und wieder an die Oberfläche kommen.
[00:24:10] In das Erdinnere? Nicht irgendwie in die Tiefsee, sondern…
[00:24:14] Nein, ins Erdinnere, genau. Und zum Beispiel ein metamorphes Gestein ist Marmor. Marmor entsteht aus Kalkstein durch Druck und Temperatur. Und damit der Druck und Temperatur erleidet, muss er in die Tiefe und muss nachher wieder an die Oberfläche kommen. Also diese Marmore da von Carrara, aus denen Michelangelo da diese Skulpturen geschaffen hat, das sind metamorphe Gesteine. Und die Bildung, dass wir auf der Erde metamorphe Gesteine sehen können, das liegt an der… Die Ursache ist die gleiche wie die Ursache der Gebirge. Die Bildung der Gebirge. Das ist die Plattentektonik. Die Plattentektonik, die so einen Kreislauf produziert. Durch die tektonischen Bewegungen werden Gesteine versenkt und kommen wieder an die Oberfläche. Und das ist ein Kreislauf, der durch die Plattentektonik bedingt ist und der schafft auch metamorphe Gesteine.
[00:25:30] Und kann man Marmor zum Beispiel künstlich herstellen, indem man es ganz heiß und hohen Druck macht? Also da muss man dann nicht außerdem noch ein paar Millionen Jahre warten, sondern das kann man irgendwie in einer Maschine nachstellen, nachbauen?
[00:25:45] Ja, Sie können den heiß machen und eine Sammelkristallisation… Also der Marmor ist… Marmor zeichnet sich dadurch aus, dass die Kristalle größer sind als beim normalen Kalkstein. Ein normaler Kalkstein, der besteht aus feinen kleinen Calcit-Kristallen und damit das einen Marmor gibt, müssen die sich zusammenschließen zu größeren Kristallen. Und das können Sie auch in einer Presse, einer hydraulischen Presse mit Ofen, könnten Sie das auch herbeiführen. Wobei das sich nie vergleichen lässt mit einem natürlichen Marmor. Sie können auch bei den technischen Möglichkeiten nur kleine Proben erzeugen. Und das ist dann… Deswegen sieht der Marmor auch so, hat der so einen speziellen Glanz, weil er die großen Kristalle hat, denn da fällt das Licht rein und wird gebrochen und raus reflektiert und deswegen hat er diesen Schimmer. Das ist ein typisches metamorphes Gestein. Und metamorphe Gesteine gibt es auf der Erde eben dadurch, dass wir diesen Zyklus der Plattentektonik haben. Zum Beispiel auf dem Mars hat man nur magmatische Gesteine und Sedimentgesteine gefunden bis jetzt. Die starke Gesteinsvielfalt auf der Erde hebt sich doch ab von dem, was man jetzt auf dem Mars oder der Venus oder auf dem Mond hat. Also da gibt es doch deutlich geringere Vielfalt an Gesteinen.
[00:27:51] Und wenn Sie jetzt die Bildung so beschrieben haben, dann würde ich denken, dass es bei all diesen drei Gruppen von Gesteinen jeweils eigentlich die gleichen Minerale trotzdem geben müsste, weil ja das Eine aus dem Anderen entsteht, das heißt die chemischen Elemente sind ja nach wie vor die gleichen.
[00:28:11] Genau, auch die Minerale. Es gibt eigentlich, ja, es gibt wenig Minerale, die es nur in einem bestimmten Typ von Gesteinen gibt.
[00:28:26] Und kann ein Sedimentgestein sowohl aus magmatischem als auch aus metamorphem Gestein entstehen?
[00:28:33] Ja, Sedimentgesteine, da gibt es auch wieder drei Typen. Die Einen sind die klastischen Sedimentgesteine, die entstehen dadurch, dass ein Gestein zerkleinert wird zu Kies oder Sand oder so und dann transportiert und abgelagert. Dann haben Sie einen Sandstein oder ein Konglomerat oder so. Das sind die klastischen. Und die können aus vulkanischem oder aus metamorphem Gestein oder aus bereits schon Sedimentgestein durch Abtragung und Transport und Sedimentation entstehen. Und dann, das sind die klastischen. Und dann gibt es die biogenen Sedimentgesteine. Die werden unter Mitwirkung von Organismen gebildet, zum Beispiel ein Riffkalk. Das große Barriereriff, das besteht aus Kalkstein und der ist durch Korallen und andere riffbildende Organismen entstanden. Das sind biogene. Und dann gibt es noch chemische Sedimentgesteine. Das ist, wenn Sie zum Beispiel so einen Meeresteil eindampfen, eintrocknen lassen, das Wasser verdampft und das Salz bleibt zurück. Dann kriegen Sie Salzgesteine. Steinsalz zum Beispiel. Das ist ein Salzgestein und das entsteht durch Eindampfen. Das sind dann diese chemischen Sedimentgesteine. Und in Gebirgen finden wir das alles. Die Alpen, das ist so das Gebirge, wo ich am meisten wissenschaftlich unterwegs bin, da finden Sie eine riesige Menge von unterschiedlichen Gesteinen. Da finden wir also… Das ist unglaublich, was man da alles an unterschiedlichen Gesteinen findet und was sich dann auch in der Landschaft unterschiedlich… also ganz unterschiedliche Typen von Gebirgslandschaften bildet.
[00:30:50] Gibt es Gebirge, die mehr oder weniger so aus einem Gestein bestehen? Die so ganz homogen sind?
[00:30:58] Ja, also relativ beschränkt in der Gesteinsvielfalt sind so Vulkangebirge. Da haben Sie dann so eine Reihe von vulkanischen Gesteinen. Zum Beispiel in Hawaii, da haben Sie zum größten Teil Basalt und dann noch ein paar differenzierte Typen, basaltähnliche Typen. Aber das ist dann schon relativ eintönig verglichen mit Gebirgen wie den Alpen.
[00:31:38] Mir fällt gerade ein, weil Sie vom Great Barrier Reef gesprochen haben, der Ayers Rock in Australien, das ist doch ein monolithisches Gestein oder Berg. Was bedeutet das denn?
[00:31:53] Ja, der Ayers Rock, der besteht aus Sandstein. Der besteht aus Sandstein und dieser Sandstein, der hat da mal eine zusammenhängende Schicht gebildet. Und durch Hebung und Erosion ist dann dort diese Form von diesem Ayers Rock heraus präpariert worden. Ganz eigenartige Verwitterungsform. Die Form von diesem Berg ist auf den Verwitterungsprozess zurückzuführen.
[00:32:31] Und das „monolithisch“ bezieht sich auf die Form?
[00:32:34] Ja, das „monolithisch“… Ich meine, er besteht aus einem…
[00:32:38] Das ist ein Stück Fels?
[00:32:39] Ein Stück Fels, ja. Aber das könnte man jetzt von einigen anderen Bergen auch sagen, dass sie aus einem Stück Fels bestehen. Das Spezielle beim Ayers Rock ist einfach diese Verwitterung, dieser Verwitterungsprozess. Und wie das genau funktioniert, dass da so ein Brotlaib durch die Verwitterung entsteht, das weiß ich jetzt auch nicht, kann ich Ihnen auch nicht sagen. Das ist eine interessante Frage.
[00:33:09] Gut. Sollen wir dann mal übergehen zum Thema Entstehung von Gebirgen und Bergen? Also, Sie haben schon gesagt, es gibt einmal eben die vulkanischen und dann das, was sich durch Hebung und dann Erosion bildet. Was kann man denn noch sagen zu der vulkanischen Bildung? Das erscheint mir jetzt so auf den ersten Blick relativ trivial. Die Erde spuckt eben etwas aus und was da liegen bleibt, wird dann der Berg.
[00:33:38] Ja. Vulkanische Aktivität haben wir natürlich auf der Erde auch wieder in ganz bestimmten Zonen. Zum Beispiel der größte Ort von vulkanischer Aktivität sind die mittelozeanischen Rücken. Wobei diese mittelozeanischen Rücken, dort findet die Produktion von vulkanischem Gestein unter dem Meeresspiegel statt. Dadurch – das hat jetzt auch wieder mit der Plattentektonik zu tun, dort bewegen sich zwei Platten auseinander, die driften auseinander. Dadurch bildet sich immer wieder eine Spalte und die Spalte wird gefüllt durch Basaltschmelze, die aus dem Erdinneren aufsteigt. Und diese mittelozeanischen Rücken, das ist der Ort, wo die neuen Ozeanböden gebildet werden. Und die bilden so ein Rückensystem, was sich am Grund der Ozeane um die ganze Erde erstreckt. Und in der Regel ist das im Untergrund. In der Regel sehen wir nichts davon. Es gibt eigentlich nur einen Ort, wo wir diesen Prozess an der Erdoberfläche sehen und das ist Island. Und in Island verläuft der mittelatlantische Rücken, also der mittelozeanische Rücken des atlantischen Ozeans, für eine kurze Strecke über dem Meeresspiegel. Und da kann man diesen Prozess der Spaltenbildung und des Aufstiegs von Basalten, vulkanischer Schmelze, kann man dort beobachten. Und die mittelatlantischen Rücken, die könnte man auch als ein großes System von Gebirgen bezeichnen. Wobei ich das eher vermeiden würde. Für mich ist ein Gebirge über dem Meeresspiegel. Aber die mittelozeanischen Rücken, das sind auch Erhebungen, die… Auf beiden Seiten haben wir die Tiefsee, also auf beiden Seiten vom Atlantik haben wir Tiefsee-Ebenen. Die sind so 5000 Meter Wassertiefe. Und in der Mitte haben wir also diesen mittelozeanischen Rücken mit zweieinhalb Kilometern Wassertiefe. Also man könnte das… Es ist auch eine Geländeform, die positiv ist. Also man könnte es auch als Gebirge auffassen, aber es ist eben unter dem Meeresspiegel.
[00:36:36] Und Hawaii befindet sich aber nicht auf so einem mittelozeanischen Rücken?
[00:36:39] Hawaii nicht, genau. Hawaii, das ist dann ein zweiter Typ von Vulkan. Das sind Vulkane, die… Das sind sogenannte Hotspots, heiße Punkte. Das sind Vulkane, die an der Erdoberfläche über einer heißen Zone des Erdmantels auftreten. Und es gibt im Erdmantel… Also Erdmantel, das sollte man vielleicht nochmal sagen, das ist so die äußere Schale der Erde ab 2900 km Tiefe. Also der Erdmittelpunkt ist 6300 km Tiefe. Also der Erdradius ist 6300 und so knapp die Hälfte davon ist der Erdmantel, innen der Erdkern, außen der Erdmantel und dann ganz dünn, 30 km, noch die Erdkruste. Und in diesem Erdmantel, also der äußeren Hälfte des Erddurchmessers sozusagen, dort gibt es heiße Zonen, wo das Gestein besonders heiß ist und deswegen eine geringere Dichte hat als das umgebende Gestein und langsam aufsteigt. Das sind so wie so Schlote, in denen das Gestein – aber im festen Zustand – langsam aufsteigt. Und über diesen Aufstiegszonen – die werden als Plumes bezeichnet auf Englisch – über diesen Plumes haben wir Stellen an der Erdoberfläche, wo sich Vulkane bilden. Und dazu gehört Hawaii.
[00:38:42] Und kommt dann aus diesen Vulkanen dieses aufsteigende Gestein raus?
[00:38:47] Da muss das ja erst noch aufschmelzen. Also in den Plumes steigt das Gestein im festen Zustand. Es kriecht im festen Zustand nach oben. Und dann, je näher es an die Erdoberfläche kommt, desto geringer wird der Druck, der auf diesem Gestein lastet. Und dann ist es aber sehr heiß und irgendwann wird der Schmelzpunkt unterschritten. Und dann fängt es an aufzuschmelzen. Aber das ist erst, wenn es relativ nah an der Oberfläche ist. So ab 200 km Tiefe findet dann Aufschmelzung statt und diese Schmelze, die kommt dann als Lava an der Erdoberfläche raus. Also der größte Teil wird im festen Zustand zurück gelegt durch diesen langsamen Aufstieg im festen Zustand.
[00:39:39] Und was ist der Auslöser, dass das dann oben raus kommt? Das ist, weil von unten Gestein nachdrückt?
[00:39:44] Nein, der Auslöser, dass es oben raus kommt, ist, dass die Schmelze eine geringere Dichte hat. Die Schmelze hat eine geringere Dichte als das Festgestein und steigt deswegen auf. Das ist eigentlich allgemein der Grund für Vulkanausbrüche, dass das geschmolzene Gestein eine geringere Dichte als das feste Gestein hat. Und deswegen treibt es das nach oben raus.
[00:40:15] Und das ist dann der Fall eben zum Beispiel auf Hawaii? Oder auch in Indonesien gibt es ja, glaube ich, einige Vulkane.
[00:40:21] Das ist dann der dritte Typ schon.
[00:40:22] Ah, okay. Was ist mit Italien, Vesuv und so?
[00:40:26] Italien, ja, Vesuv, Westpazifik, Philippinen und so, das ist der dritte Typ von Vulkanen oder von Szenarien des Vulkanismus, sogenannte Subduktionszonen. Also an den mittelozeanischen Rücken wird neue Platte, neue Erdkruste gebildet und die breitet sich aus und deswegen muss irgendwo anders Erdkruste verschwinden.
[00:41:01] Ja, stößt zusammen.
[00:41:03] An anderen Stellen stoßen die Platten zusammen. Eine Platte taucht unter die andere ab. Und das sind diese sogenannten Subduktionszonen. Die befinden sich rund um den Pazifik herum, aber auch im Mittelmeerraum, auch in der Karibik gibt es solche Subduktionszonen. Und die Platte, die in die Tiefe geht, die enthält Gesteine des Ozeanbodens, die Wasser enthalten. Wasser, also H2O und CO2. Wasser und Kohlensäure. Und jetzt geht diese Platte in die Tiefe und dann wird das Gestein heißer und dann gibt es das Wasser und die Kohlensäure ab. Und das steigt auf in die Platte, die darüber liegt und führt dort zur Aufschmelzung. Also die Zugabe von Wasser und anderen fluiden Phasen und CO2 führt zur Aufschmelzung, zur leichteren Aufschmelzung. Das führt zur Verringerung der Schmelztemperatur. Und dann kriegen Sie, dadurch, dass aus dieser abtauchenden Platte diese Fluide aufsteigen, kriegen Sie dort Schmelze. Und das führt dann zu den Vulkanen, die Sie um den Pazifik zum Beispiel, um den Pazifik außen herum finden. Also das ist dann alles, was in den Anden an Vulkanen herum steht. Nordamerika, westliche Vereinigte Staaten, Japan, Philippinen. Das ist alles Subduktionszonen-Vulkanismus.
[00:43:03] Und dieser Vulkanismus vom Typ Hawaii, wo gibt es den noch?
[00:43:07] Den gibt es… Also diese Hotspots, da gibt es im Pazifik ein paar. Dann gibt es auch welche, die auf den Kontinenten liegen. Yellowstone ist ein berühmter Hotspot. Dann ist auch wohl ein kleiner Hotspot unter der Eifel, der da den Eifel-Vulkanismus bis vor 10.000 Jahren geliefert hat.
[00:43:38] Das ist dann, was man als Vulkan-Eifel bezeichnet, oder?
[00:43:41] Genau. Und dann gibt es auch einen Hotspot unter Island und das deswegen ist in Island der mittelozeanische Rücken an der Erdoberfläche, weil dort dieser Rückenvulkanismus mit dem Hotspot-Vulkanismus zusammen fällt. Und deswegen ist dort sehr viel vulkanisches Gestein produziert worden und deswegen ist das eine Insel. Also das fällt dort zusammen. Das sind so die vulkanischen Gebirge. Und bei Hawaii ist es so, Hawaii ist ja so eine Inselkette. Die liegen ziemlich auf einer Reihe und das hängt damit zusammen, dass der Hotspot, also diese Aufstiegszone im Erdmantel, die ist relativ ortsfest und oben wandert die Platte drüber.
[00:44:40] Ach so und dann schiebt die immer so die Vulkane oder die Inseln weiter?
[00:44:44] Genau, wie so ein Förderband. Also die pazifische Platte, die Lithosphäre, also die starre Platte im Pazifik, die bewegt sich nach Nordwesten. Und diese Aufstiegszone im Erdmantel bleibt relativ ortsfest. Und deswegen haben wir dort eine Inselkette von Vulkaninseln und je weiter wir nach Nordwesten gehen, desto älter sind die. Und die sind dann schon stillgelegt, da passiert nichts mehr.
[00:45:20] Also die Aktivität nimmt auch ab mit dem Alter?
[00:45:23] Ja, die Platte bewegt den Vulkan von dem Plume weg und dann wird der stillgelegt.
[00:45:31] Wahnsinn. Wir hatten es schon von der Vulkan-Eifel. Gibt es in Deutschland auch noch andere Gebirge, die vulkanisch entstanden sind?
[00:45:44] Die Vulkan-Eifel. Dann ein Einzelvulkan ist der Vogelsberg. Der Vogelsberg da in Nordhessen. Das ist ein großer Einzelvulkan. Dann die Rhön, auch in Nordhessen. Das ist ein Vulkangebirge. Dann der Kaiserstuhl bei Freiburg, das ist auch ein reines Vulkangebirge. Siebengebirge hier in Bonn. Das besteht aus vulkanischen Gesteinen, das ist ein Vulkangebirge. Ja, das sind wohl so die bekanntesten.
[00:46:28] Okay, gibt es noch irgendwas zu den Vulkangebirgen jetzt gerade zu sagen, oder sollen wir dann mal zu den anderen übergehen?
[00:46:35] Ja, gehen wir mal zu den anderen.
[00:46:38] Okay, wie heißen die denn?
[00:46:40] Da gibt es verschiedene. Da könnte man sagen, tektonische Gebirge, also Gebirge, die durch tektonische Prozesse entstanden sind. Und der vorherrschende Typ davon sind die Kollisionsgebirge. Kollisionsgebirge und dann die Kordilleren-Gebirge, so wie die Anden. Das sind die zwei wichtigsten Typen. Also Kollisionsgebirge, da sagt man auch Himalaya-Typ. Und Kordilleren-Typ, da sagt man Anden-Typ von Gebirgen.
[00:47:30] Kollision heißt, da stoßen zwei Erdplatten aufeinander?
[00:47:34] Da stoßen zwei Kontinente zusammen. Das ist nicht ganz das Gleiche. Das ist jetzt ein bisschen komplex. Also die Erdkruste, die äußeren 30 Kilometer, die gibt es in zwei verschiedenen Typen. Das Eine ist die kontinentale Erdkruste und das andere ist die ozeanische Kruste. Das Eine ist der Typ, der unter den Ozeanen ist und das andere ist der Typ, der unter dem Festland ist, grob gesagt. Und die ozeanische Kruste, das ist die, die direkt an diesen mittelozeanischen Rücken durch vulkanische Tätigkeit gebildet wird. Und die ozeanische Kruste, die hat die Eigenschaften, die ist einmal relativ dünn, sagen wir mal 10 Kilometer und zum Anderen besteht sie aus Gesteinen mit einer relativ hohen Dichte. Und weil sie dünn ist und weil sie schwer ist, befindet sie sich fast immer unter dem Meeresspiegel. Denn die Erdkruste befindet sich… Die Erdkruste hat so ein gewisses Tauchgleichgewicht. Das ist jetzt der nächste wichtige Begriff mit Gebirge. Das Tauchgleichgewicht, die Isostasie. Okay. Also, die ozeanische Kruste ist relativ dünn und relativ schwer. Die kontinentale Kruste ist dicker und etwas leichter. Dicker heißt zum Beispiel 30 Kilometer im Durchschnitt. Hier in Bonn hätten wir jetzt 30 Kilometer Erdkruste. Und sie besteht aus etwas leichteren Gesteinen, aus Gesteinen mit einer etwas geringeren Dichte. So. Und das sind diese beiden Typen von Kruste. Und jetzt ist es so: Die Platten, die tektonischen Platten, die umfassen die Erdkruste und dann auch noch den obersten Teil vom Erdmantel. Die tektonischen Platten, die sind so 100 Kilometer dick. Und das sind die, die sich bewegen mit der Plattentektonik. Die auseinander gehen an den mittelozeanischen Rücken und die zusammen kommen an den Subduktionszonen. Und jetzt ist es so: Diese Platten, die bestehen… Es gibt Teile der Platten, die haben ozeanische Kruste und es gibt Teile der Platten, die haben kontinentale Kruste. Und in der Regel wird eine Subduktionszone… Die bildet sich in einem Ozean. Nehmen wir mal an, die Subduktionszone würde sich am Rand von einem Ozean bilden. Und das heißt, wir subduzieren dann die Lithosphäre von dem Ozean unter den Kontinent. Dann haben wir jetzt… Dann subduzieren wir eine Platte, die eine ozeanische Kruste hat, unter so einen Kontinentrand. Und irgendwann ist der Ozean weg. Irgendwann haben wir den ganzen Ozean subduziert. Und dann kommt der Kontinentalrand, der Rand von dem Kontinent. Und der stößt dann mit dem anderen Kontinent zusammen. Und das ist dann eine Kontinent-Kollision.
[00:51:26] Ah, verstehe. Aber dieser ozeanische Teil gehört auch zu der Erdplatte?
[00:51:32] Ja, genau. Und zum Beispiel jetzt sehen wir in den Anden, da wird die ozeanische Platte vom Pazifikboden, die wird jetzt unter den Kontinent, den südamerikanischen Kontinent, subduziert. Also der Pazifikboden, die Platte vom Pazifikuntergrund, die fällt nach Osten ab unter die Anden.
[00:52:00] Eine Subduktionszone, das war der Grund, dass es da auch Vulkanismus gibt. Und jetzt stößt der.. Nein, da ist ja noch Meer.
[00:52:10] Da ist noch viel Ozean. Aber man könnte sich vorstellen, dass irgendwann Australien mit Südamerika zusammen stößt. Und dann hätten wir so eine Kontinent-Kollision. Wenn der ganze Pazifik weg wäre.
[00:52:26] Und die Anden sind aber nicht nur vulkanisch?
[00:52:30] Genau. Bleiben wir nochmal ganz kurz beim Kollisionsgebirge. Zum Beispiel war zwischen dem indischen Subkontinent, das ist dieses Dreieck da, was Indien bildet. Zwischen dem indischen Subkontinent und Asien, da war bis vor 40 Millionen Jahren auch ein Ozean dazwischen. Und dieser Ozean ist komplett, also der Boden dieses Ozeans, die ozeanische Platte, ist komplett subduziert worden. Und dann sind vor 40 oder 35 Millionen Jahren… ist der indische Kontinent mit dem asiatischen Kontinent zusammen gestoßen. Und das hat zur Bildung vom Himalaya geführt.
[00:53:15] Und war das bei den Alpen auch so?
[00:53:17] Bei den Alpen ganz genau so. Die Alpen sind in gewisser Weise die Fortsetzung vom Himalaya. Ein System, was vom Himalaya durch den mittleren und nahen Osten in den Mittelmeerraum geht und dann bis in die Alpen, bis in die Pyrenäen. Das gehört… Das ist alles ein System von Kollisionsgebirge. Und der Weg von der Kollision zum Gebirge funktioniert so: Die beiden, also die ozeanische Kruste, ozeanische Platte, ist komplett subduziert und dann stoßen die Kontinentalränder zusammen und schieben sich… Der Eine schiebt sich auf den Anderen. Oder der Eine schiebt sich unter den Anderen. Und dadurch werden die Gesteine extrem verformt, gefaltet, überschoben, aufgestapelt. Und das führt insgesamt zu einer Verdickung der Erdkruste. Durch die Kollision wird die Erdkruste kürzer und dicker. Die Kruste von beiden ehemaligen Kontinenträndern wird dicker. Und die Verdickung der Erdkruste führt zur Hebung. Und zwar wegen diesem Tauchgleichgewicht. Die Erdkruste befindet sich in einer Art Tauchgleichgewicht, kann man sich vorstellen wie Eisschollen. Und je dicker die Eisscholle ist, desto weiter schaut sie aus dem Wasser.
[00:55:10] Und in dem Fall: Die Eisscholle schwimmt im Meer und diese Erdplatten schwimmen auf dem Erdkern?
[00:55:17] Nein, auf dem Mantel. Die Platten sind so, haben wir gesagt, 100 Kilometer dick und die viskose Schicht, die dieses Eintauchen ermöglicht, das ist der tiefere Teil des Erdmantels, der sich auch wieder im festen Zustand durch diese Kriechprozesse verformen kann. Und deswegen führt die… Also die Kollision führt zur Verdickung der Kruste und die Verdickung der Erdkruste führt durch dieses Tauchgleichgewicht zur Anhebung der Oberfläche. Und das führt dazu, dass in Gebirgen… Gebirge befinden sich in so einem Tauchgleichgewicht, isostatischem Gleichgewicht, sagt man, und da guckt… Das, was oben über die Umgebung aufragt, wird kompensiert durch die Verdickung der Erdkruste in der Tiefe. Man spricht dort von Gebirgswurzel.
[00:56:30] Das ist eben so wie eine dicke Eisscholle auch unter Wasser weiter runter ragt.
[00:56:36] Genau.
[00:56:37] Wo wir gerade schon bei den Alpen sind, Sie haben vorhin gesagt, die Form des Gebirges bildet sich dann eben durch Abtragung und so etwas. Ich hatte bisher immer die Vorstellung, dass zum Beispiel bei den Alpen die Täler im Prinzip Falten während dieses Schiebeprozesses sind und nicht alle durch Flüsse oder Gletscher entstanden sind.
[00:57:00] Nein, bei den Alpen ist es wirklich so, dass das eine fast reine Erosionslandschaft ist. Also die Alpen sind so, man kann sagen, die Kollision in den Alpen, die Kontinentkollision, hat vor 35 Millionen Jahren stattgefunden. Und ich würde mal sagen, das ist so der Zeitpunkt, wo die Alpenbildung so richtig losgegangen ist. Also wenn mich einer fragt: „Wie alt sind die Alpen?“… Das ist natürlich schwierig. Wir haben Prozesse, die schon sehr lange laufen, aber die Kontinentkollision war so vor 35 Millionen Jahren. Und das ist jetzt relativ alt. Und da hat schon durch die Erosion… Im Grunde haben wir ein Relief, was ganz stark durch die Erosion geprägt wird.
[00:58:02] Und wie dann sich die Täler ausbilden, oder wo das Wasser am meisten wegfrisst, das liegt dann an der Gesteinszusammensetzung?
[00:58:09] Das liegt an der Gesteinszusammensetzung und das liegt aber dann auch wieder an der Verformung. Zum Beispiel haben wir in den Alpen solche lang gestreckten Täler, die man auf Satellitenbildern sieht, ganz markant. Das Markanteste ist die sogenannte periadriatische Linie. Das ist so ein System von Ost-West-Tälern, wie zum Beispiel das Veltlin, Valtellina, da in Oberitalien oder das Pustertal in Südtirol, Bruneck, Brixen und dann noch bis nach Österreich weiter. Und das sind Täler, die haben schon mit der Verformung was zu tun. Und zwar haben wir dort Verwerfungen, also Störungszonen, an denen zwei Blöcke des Gebirges sich aneinander vorbei bewegt haben. Dabei ist das Gestein zertrümmert worden und da kann dann die Erosion ansetzen. Das kanalisiert dann die Erosion und dann kriegen wir dort, wo diese Zertrümmerungszone ist, da kriegen wir dann auch ein Tal. Also es gibt dann schon Einflüsse der Tektonik auf die Oberflächengestalt, aber ansonsten ist die Bergform sehr stark durch die Erosionsprozesse gesteuert.
[00:59:50] Also wenn es keine Erosion gäbe, dann wären die Alpen auch mehr so ein Haufen?
[00:59:56] Ja. Dann wären das nicht so… Also allgemein ist es so, wenn die Erdoberfläche sich hebt, also wenn wir eine Topographie kriegen, dann werden auch die Erosionsprozesse stärker und deswegen sind eigentlich die meisten Gebirge, oder ganz allgemein haben wir in Gebirgen Erosionsformen. Wobei nicht dann auch wieder klimatisch unterschiedliche Erosionsprozesse da den Ausschlag geben. Glazial, also durch Gletscher, gibt eine andere Morphologie, als wenn es rein durch fließendes Wasser erodiert wird. Dann Vegetation beeinflusst… Das Vorhandensein oder die Abwesenheit von Vegetation beeinflusst ganz stark die Oberflächengestalt.
[01:00:56] Aber das ist dann immer über diesen Zwischenschritt Wasser oder Vegetation speichert irgendwie das Wasser oder es entstehen nicht so große Bäche?
[01:01:04] Vegetation hält den Boden fest, hält das Lockermaterial fest. Ja, also der Einfluss des Wassers ist da schon ganz entscheidend und des Klimas.
[01:01:19] Temperatur, das ist klar, weil je nach Temperatur wird das Gestein wahrscheinlich eher springen oder wird porös oder so etwas. Spielt Wind eine Rolle, außer über diesen Temperatureffekt?
[01:01:33] Winderosion ist relativ wenig effizient. Also die Abtragungsgeschwindigkeit oder die Erosionsrate durch Wind ist in der Regel nicht so bedeutend. Aber wenn wir jetzt natürlich im völlig ariden Bereich sind und keine anderen fließenden Gewässer haben, wenig oder keine Niederschläge, dann kann Winderosion auch eine Rolle spielen. Wobei, das ist teilweise schwierig, die wirklich zu messen. Die Anteile, die durch verschiedene Erosionstypen geleistet werden. Aber zum Beispiel in den ganz ariden Gebieten der Sahara, da ist dann der Wind der hauptsächliche oder fast ausschließliche Erosionsprozess.
[01:02:42] Zurück zu meiner Ausgangsfrage: Gibt es denn auch Gebirge, wo man eben die Falten sieht?
[01:02:49] Ja. Und das hängt mit dem Alter von Gebirgen zusammen. In ganz jungen Gebirgen, da sieht man die Faltensättel noch als Höhenzüge und die Faltenmulden noch als Täler. Und in Europa ist so das beste Beispiel der schweizerische Jura. Das schweizerische Jura gehört in gewisser Weise zu den Alpen. Es ist ein ganz ganz außen gelegener Teil der Alpen und der hat sich sehr spät gebildet, seit weniger als 10 Millionen Jahren. Und dort sieht man die… Dort sind die Höhenzüge noch Stellen, wo die Schichten nach oben aufgefaltet worden sind und die Täler sind noch das Gegenstück. Wobei dann im schweizerischen Jura brechen auch die Flussläufe quer durch diese Faltenstrukturen durch. Das nennt man dann Klus. Dann gibt es Täler, die parallel in diesen Mulden verlaufen. Die nennt man… das habe ich jetzt vergessen. Klusen und… naja, weiß ich nicht mehr. Da gibt es dann auch einen Begriff für die Täler, die in diesen Faltenmulden verlaufen.
[01:04:26] Wenn es Ihnen noch einfällt, sagen Sie es einfach.
[01:04:28] Combe. Die Comben, oder französisch combe. Das ist ein Tal, was in der Faltenmulde verläuft. Und ein Klus ist ein Tal, was quer durch den Faltensattel erodiert worden ist. Und das ist ein sehr junges Relief, was dann ganz stark tektonisch bestimmt wird. Aber in den Alpen haben wir das eigentlich nicht mehr, da haben wir dann häufig sogar, was man Reliefumkehr nennt. Dass eine Mulde oben einen Berg bildet und der Sattel das Tal. Das hängt dann eben ganz stark damit zusammen, wo die harten Gesteine sind und wo die weichen Gesteine sind.
[01:05:09] Wenn man irgendwo so Tafelberge hat, das ist eigentlich das gleiche Prinzip, nur dass da die Gesteinsarten irgendwie anders verteilt sind und deswegen mehr stehen bleibt? Oder ist das ein ganz anderer Effekt?
[01:05:20] Ja, tafelförmige Berge haben wir ja in den Alpen teilweise auch. So in den Ostalpen. Dachstein, totes Gebirge. Das haben wir häufig in Kalkstein. Und das hängt zusammen mit der Art, wie Kalkstein verwittert. Und in Kalkstein kriegen Sie Höhlen. Ein Tafelberg, der zeichnet sich ja aus, dass er oben flach ist und an den Seiten steil. Und dass aber diese Ebene, diese flache Oberfläche, erhalten bleibt und nicht zertalt wird, keine Täler eingeschnitten werden. Und das hängt zusammen mit der Verkarstung. Das Wasser, was sich oben sammelt, das gluckert in irgendwelche Löcher und fließt durch Höhlen ab. Und dann zertalen Sie nicht die Oberfläche, sondern dann bilden sich kleine Täler zum Ablaufen des Wassers, sondern dann bilden sich Höhlen. Und die Oberfläche bleibt stehen.
[01:06:33] Ist dann die schwäbische Alb auch ein Tafelberg?
[01:06:37] Ja, genau. Die schwäbische Alb ist, die Albhochfläche, das ist auch eine Tafel. Wobei die Tafel schräg steht. Also so klassische tafelförmige Berge, die stellt man sich dann vor, dass die waagerecht sind und die schwäbische Alb ist so eine schräg gestellte Tafel, wo aber eben sehr viel von dem Wassertransport ist in Höhlensystemen.
[01:07:06] Wie zum Beispiel Blautopf, das ist ja so das bekannteste.
[01:07:08] Genau. Deswegen, das ist der Prozess. Also das hängt dann auch wieder mit den Gesteinen, mit der Löslichkeit… Und Kalkstein ist von den Gesteinen, die große Teile der Berge aufbauen, ist das das löslichste. Kalkstein ist gut löslich. Deswegen haben wir diesen Effekt.
[01:07:31] Okay, jetzt weiß ich immer noch nicht, wie die Anden entstanden sind.
[01:07:34] Also jetzt haben wir über Kollisionsgebirge geredet, Alpen, Himalaya. Und jetzt kommen wir zu den Anden. Und bei den Anden ist es so, dass… Warum wir dort so ein Riesengebirge, großes Gebirge haben, wissen wir eigentlich auch nicht. Also die Anden sind ein Kontinentalrand über einer Subduktionszone. Also da wird wie gesagt der Pazifikboden, der Untergrund des Pazifiks, wird von Westen nach Osten subduziert. Dann… Wir haben in den Anden Vulkanismus. Also in den Anden gibt es große Vulkane. Aconcagua, das ist ein Vulkan und viele andere. Dann haben wir aber auch eine sehr breite Zone, die gehoben worden ist. Und wir haben dort eine verdickte Erdkruste. Die Verdickung der Erdkruste ist einmal durch Vulkanismus, andererseits aber auch durch Verkürzung. Also das Gebirge ist auch gefaltet.
[01:09:01] Obwohl es kein Kollisionseffekt ist?
[01:09:03] Obwohl es kein Kollisionseffekt ist, genau. Wir haben auch Faltung, haben auch einen richtigen Faltengürtel. Es ist wohl so, dass die Erdkruste dort im Zusammenhang mit der Subduktion der ozeanischen Platte auch verkürzt und gefaltet worden ist. Ein Prozess, der da eine Rolle spielt, ist: Von der abtauchenden Platte, von dieser Platte, die dort subduziert wird, da werden die Sedimentgesteine, die oben drauf liegen, die werden abgeschert. Die gehen nicht mit in die Tiefe und die werden an das Gebirge, also an den Kontinentalrand angelagert, angeklebt. Und das führt auch dazu, dass das dann dicker wird, die Kruste dicker wird, weil Material drangeklebt wird. Ich würde es mal hierbei lassen. Also das ist wirklich nicht bis ins Letzte klar, warum wir dort so starke Hebung haben in den Anden. Da gibt es verschiedene Theorien darüber.
[01:10:12] Und ist das bei den Rocky Mountains dasselbe?
[01:10:17] Ähnlich. Wobei, da kommt noch der Begriff der Terrains dazu. Oder Terrane. Wenn Sie so einen Ozeanboden subduzieren, dann ist das nicht nur alles Tiefseeboden, sondern dann haben Sie auch Unregelmäßigkeiten. Da haben Sie auch Vulkaninseln drin, die mitgeschoben werden und die dann auch angeklebt werden, abgeschert und angeklebt werden. Und Sie haben Unregelmäßigkeiten des Meeresbodens oder teilweise auch Mikrokontinente. Mikrokontinente sind kleine Bereiche, die aus kontinentaler Kruste aufgebaut werden. Das beste Beispiel ist Madagaskar. Das ist ein Mikrokontinent, der vom großen Kontinent Afrika getrennt ist, wo wir außen rum ozeanischen Ozeanboden, ozeanische Kruste haben und dann diesen kleinen Mikrokontinent. Und sowas kommt dann auch schon mal mit. Wenn also eine Subduktionszone über lange Zeit aktiv ist, dann kommt da auch mal ein Mikrokontinent mit und wird dann angeklebt. Und die bezeichnet man dann als Terrane. Und das spielt wohl bei der Gebirgsbildung von solch einem Kordillerentyp auch eine Rolle. Also dass da so Vulkaninseln und Mikrokontinente und solche Sachen durch die Subduktion angeschwemmt werden.
[01:11:56] Wird alles so eingesammelt am Rand? Okay. Jetzt hatten wir bei den – wie haben Sie es genannt? – tektonischen Gebirgen diese Kollisionsgebirge und die Kordilleren. Fehlt jetzt noch etwas?
[01:12:12] Also dann gibt es noch Gebirge, die an große Verwerfungszonen in Kontinenten gebunden sind, zum Beispiel der Hohe Atlas in Marokko, in Nordafrika. Der ist im Grunde an eine große Seitenverschiebung gebunden. Also da, wo zwei Platten so waagerecht aneinander vorbei gegangen sind. Und wo die Plattenränder sich dann so ein bisschen in die Quere gekommen sind.
[01:12:49] Das verhakt sich so ein bisschen dann?
[01:12:51] Ja, wo der Eine über den Anderen drüber geschoben worden ist. Also Gebirge, die an große Seitenverschiebungen gebunden sind. Da könnte man den Hohen Atlas nennen. Und dann gibt es auch Gebirge, die an große Grabenbrüche gebunden sind. Ostafrikanische Gräben. Die ostafrikanischen Gräben sind eine Zone, wo eigentlich die afrikanische Platte gezerrt wird. Der afrikanische Kontinent wird eigentlich gedehnt und ist zerbrochen. Da bilden sich jetzt im Grunde zwei Platten, aber die Ränder von diesem Grabenbruch sind nicht abgesenkt, sondern die sind aufgewölbt, so dass wir dort im Grunde ein Hochland haben. Das ist auch ein ganz spezieller Typ von Gebirgen, die an große Grabenbrüche gebunden sind.
[01:13:58] Ist so ein Grabenbruch an so einer Plattengrenze?
[01:14:02] Das ist eine Plattengrenze, die gerade am Entstehen ist.
[01:14:06] Also die ist viel viel jünger als der Effekt auf Island?
[01:14:09] Ja. Also…
[01:14:14] Weil, in Island, habe ich verstanden, gehen auch zwei Platten auseinander.
[01:14:18] Ja, in Island sind die Kontinente schon längst auseinander gebrochen. Kontinente sind da Nordamerika und Europa. Die sind auseinander gebrochen in dieser Gegend, Island, vor – was weiß ich – 30, 40 Millionen Jahren. Und seitdem haben wir dort ozeanische Kruste. Und in Ostafrika, da bricht jetzt gerade ein Kontinent auseinander. Und es ist noch eine Platte, aber sie ist am Auseinanderreißen. Und in der Zone, wo sie auseinander reißt, entsteht ein Graben, diese ostafrikanischen Gräben. Und die Ränder von diesen ostafrikanischen Gräben sind aber nach oben aufgewölbt, das heißt, die gehen dann bis 4000 Meter Höhe, 5000 Meter Höhe. Der Ruwenzori ist so ein Berg, der damit zusammen hängt und der ist 5000 Meter hoch. Dann kommt auch wieder Vulkanismus dazu. Da haben wir auch den Kilimandscharo, das ist jetzt ein Vulkan.
[01:15:33] Aber der Vulkan, oder die Tatsache, dass der da ist, das ist kein Hotspot, sondern kommt durch diesen Grabenbruch?
[01:15:40] Ja, sagen wir mal so, es ist wohl auch ein heißer Erdmantel in dieser Gegend. Also ich denke mal, das hat schon auch mit der… Da kommt dann eben dieser Grabenbruch zusammen mit der Tatsache, dass der Erdmantel dort heiß ist. Also das ist dann ähnlich wie Island. Also ich weiß nicht, ob man das jetzt als Hotspot zählt. Ich glaube, dort… Also es ist ja eine lineare Struktur, es ist etwas langgestrecktes. Und Hotspots sind per definitionem Punkte. Also das ist kein Hotspot, aber es ist schon auch… Der Erdmantel ist dort heiß.
[01:16:25] Ja, okay. Wie es eben immer so ist in der Praxis: Es lässt sich nicht alles immer so ganz genau trennen.
[01:16:30] Es gibt eben so klare Sachen, Endglieder, Kollisionsgebirge, Himalaya, das ist jetzt völlig klar. Und dann gibt es auch so Sachen, die dann so an der Grenze liegen, wo man es dann nicht so genau weiß.
[01:16:45] Was ist denn mit der Antarktis? Das ist ja eigentlich auch ein Gebirge, oder? Das sind ja nicht nur Gletscher, die da so weit in die Höhe ragen.
[01:16:51] Also die Antarktis ist in erster Linie mal ein Kontinent, kontinentale Kruste. Wir haben dort außen herum Tiefsee und dann haben wir kontinentale Kruste. Und es gibt in der Antarktis dann in dieser kontinentalen Kruste auch Gebirgsgürtel. Und die teilweise dann auch so diese Gletscher teilen und da aus den Gletschern, aus dem Eis aufragen. Aber in erster Linie ist das ein Kontinent, kann man sich vorstellen wie Europa. Da haben wir Flachland und dann haben wir auch Gebirge. Und dann liegt da einfach dieser Riesen-Eiskuchen drauf.
[01:17:38] Aber Vulkane gibt es da nicht? Gibt es auch?
[01:17:40] Doch, gibt es auch. Mount Erebus ist bekannt. Das ist ein aktiver Vulkan, der da beim Ross-Eisschelf ist, von wo die frühen Expeditionen gestartet sind. Das ist ein aktiver Vulkan, 3000 Meter oder so hoch. Gibt es auch interessanterweise. Und dadurch, dass dieses Eis da drauf liegt, wird das dann auch wieder… wird der ganze Kontinent so ein bisschen in die Tiefe gedrückt. Das hat dann auch wieder einen isostatischen Effekt, diese Eismasse, so dass dann die Oberfläche des… die Gesteinsoberfläche teilweise unter dem Meeresspiegel ist. Aber das ist dann wieder durch die Eisauflast verursacht. Auch in Grönland. Grönland ist auch kontinentale Kruste, liegt aber teilweise unter dem Meeresspiegel, weil das Eis das Ganze nach unten drückt.
[01:18:44] Ist es jetzt auch so, dass – weil Sie jetzt gerade sagen, das ist kontinentale Kruste, die unter dem Meeresspiegel liegt – gibt es auch… Wie heißt das, was unter dem Meer ist? Meereskruste, die über dem Meeresspiegel liegt?
[01:18:56] Ozeanische Kruste? Ozeanische Kruste über dem Meeresspiegel? Ja. Zum Einen Island, weil da der mittelozeanische Rücken durch diesen Hotspot hoch gedrückt wird. Genau. Und dann gibt es auch ehemalige Ozeanböden, die auf Kontinentalränder überschoben worden, drüber geschoben worden sind. Und das gibt es in Kollisionsgebirgen, also in den Alpen gibt es auch Berge, an denen man diese Ozeanboden-Gesteine studieren kann. Typisch für diese mittelozeanischen Rücken ist die Kissenlava. Da kommt Basalt aus diesen Spalten und erstarrt dann zu solchen Kissen, solchen Würsten und Kissen, weil er durch Meerwasser abgeschreckt wird. Dann bildet der so einen halben Meter große, regelmäßige Wülste und Kissen. Und das sieht man in den Alpen auf einigen Bergen. Das sind ehemalige Ozeanböden, die eben da zwischen diese zwei Kontinentränder eingequetscht worden sind. Und dann gibt es auch Gebiete, wo größere Teile von Ozeanboden auf so einen Kontinentalrand überschoben worden sind. Und das bekannteste ist der Oman. Im Oman gibt es ein Gebirge, das besteht aus ozeanischer Kruste, die auf einen Kontinentalrand draufgeschoben worden ist. Das ist ein seltener Fall.
[01:20:30] Aber es ist nicht so, dass der ozeanische Grund immer darunter gerät, sondern es kann auch mal aufgeschoben werden?
[01:20:36] Kann auch mal aufgeschoben werden. In der Regel drunter, kann aber auch mal aufgeschoben werden.
[01:20:41] Okay, jetzt haben wir diese verschiedenen Gesteinstypen kennengelernt, die verschiedenen Gebirgstypen und ihre Bildung. Jetzt ist natürlich immer die Frage: Wie erforscht man denn sowas? Mit welchen Methoden und Messgeräten gehen Sie da ran?
[01:21:01] In den letzten Jahren hat sich da sehr viel an neuen methodischen Möglichkeiten ergeben. Früher hat man zum Beispiel die Plattentektonik, die Bewegung der Erdplatten, das hat man früher nur aus dem Jetzt-Zustand rekonstruiert. Man hat sich gedacht: Okay, da ist so ein Ozean, die Ränder passen zusammen, also ist das mal durch Auseinanderreißen von einem Kontinent entstanden. Und die Gesteine, die wir dort abgelagert haben, die haben dieses und jenes Alter, also sind, sagen wir mal, Afrika und Südamerika vor 200 Millionen Jahren auseinander gerissen. Und heute sind da 6000 Kilometer dazwischen. Dann hat sich das also anscheinend mit der und der Geschwindigkeit auseinander bewegt. Und das hat man früher alles indirekt aus den geologischen Gegebenheiten rückgeschlossen. Und heute kann man das messen.
[01:22:12] Und wie hat man da gewusst, wann sich Südamerika und Afrika getrennt haben? Sie sagten, das Alter der Gesteine.
[01:22:22] Ich muss das Alter der ältesten Ozeankruste bestimmen.
[01:22:26] Okay, weil in dem Moment, wo es auseinander bricht, fängt da an sich Ozeankruste zu bilden.
[01:22:30] Ja, da kommt dann Basalt oder was hoch. Und ich muss das Alter von dem Basalt bestimmen. Das kann ich entweder mit den Fossilien in der Schicht, die drauf liegt, Leitfossilien. Da kann ich dann sagen: Okay, das ist Jura. Da sind die und die Fossilien drin. Oder ich mache es über den radioaktiven Zerfall von Uran zu Blei oder Kalium zu Argon und so. Dann kann ich auf diese Weise das Alter bestimmen. Und heute kann man eben die Plattenbewegungen messen mit satellitengestützter Geodäsie, also mit GPS. Da werden dann… Es gibt da Netze von GPS-Empfängern, die dann hochgenau aufzeichnen und da kann man dann Bewegungen von einigen Millimetern pro Jahr messen.
[01:23:31] Ist das so die Geschwindigkeit, mit der sich Erdplatten bewegen? Einige Millimeter im Jahr?
[01:23:35] Ja. Also die maximalen Geschwindigkeiten sind über 20 Zentimeter pro Jahr, aber meistens sind es wenige – an Plattengrenzen – wenige Zentimeter pro Jahr. Und dann kann man das eben auch um so ein Gebirge herum, ein Kollisionsgebirge, kann man gucken: Wie ist das denn jetzt bei den Alpen? Bewegt sich da Italien näher an Deutschland oder Südeuropa an Mitteleuropa heran in den Alpen? Das kann man heute messen. Und man kann auch mit diesen GPS-Netzen Vertikalbewegungen sehr genau messen, wo man früher äußerst aufwendige Triangulierungs- und Nivellierungs-Kampagnen durch Anpeilen machen musste. Das kann man heute durch die satellitengestützte Geodäsie sehr genau und relativ bequem messen.
[01:24:44] Also diese Höhenmessung hat man ja früher auch schon über so Trigonometrie im Prinzip gemacht, irgendwie aus der Ferne dann gepeilt. Wie ist es eigentlich mit den Alpen, heben oder senken die sich zur Zeit?
[01:24:55] Die Alpen, da ist es so, die sind in etwa im steady state, sagt man dazu, im stationären Zustand. Also die Hebungsraten und die Erosionsraten sind ungefähr gleich groß. Es hebt sich so zwei Millimeter pro Jahr und gleich viel wird erodiert. Das heißt, die könnten… Die werden jetzt nicht größer oder kleiner, nicht höher oder niedriger, sondern sind ungefähr in einem stationären Zustand.
[01:25:32] Und heißt das, da findet jetzt gerade die Umkehr statt?
[01:25:36] Ja.
[01:25:37] Okay. Das heißt, langfristig schrumpfen die?
[01:25:40] Langfristig werden die wohl abgebaut werden und zwar, weil wir nicht mehr viel Konvergenz, also nicht mehr viel Annäherung… Wir haben kaum noch Annäherung zwischen Europa und dieser Adria-Platte. Wir haben kaum Annäherung. Im Himalaya-System, da haben wir noch zwei Zentimeter Annäherung pro Jahr zwischen Indien und Asien, also da haben wir noch aktive Verkürzung. Während die Alpen, da ist das so einigermaßen zum Stillstand gekommen. Und dann werden Gebirge abgebaut. Aber dieser Prozess kann langsam gehen und es gibt also Gebirge, die erstaunlich lange stehen bleiben, zum Beispiel der Ural. Diese Plattenkollision, Kontinentkollision ist lange vorbei im Erdaltertum und das ist heute noch ein Gebirge. Nicht so ein Gebirge wie die Alpen, aber trotzdem. Also das kann sich sehr lange hinziehen.
[01:26:51] Also diese Vermessung macht man über Satellit und so was?
[01:26:55] Das ist eine sehr… Also diese Vermessungsmethoden sind sehr wichtige neuere Entwicklungen. Und dann haben wir sehr fortgeschrittene Technologie bei den Altersbestimmungen. Also da bei diesen radiometrischen Altersbestimmungen, da hat sich in den letzten Jahren sehr viel getan und zwar einfach durch die… oder weitgehend durch die apparative Verbesserung, dass die Massenspektrometer immer genauer werden. Und dann kann man Zerfallssysteme messen, die extrem geringe… wo die Elemente und die Isotope in extrem geringen Konzentrationen vorliegen.
[01:27:41] Also Sie messen dann, welche Isotope da drin sind und schließen daraus dann auf das Alter zurück.
[01:27:46] Ja, wir messen hier zum Beispiel im Schloss in unserer Gruppe, in unserem Bereich, messen wir den Zerfall von einem Lutetium-Isotop zu Hafnium. Das sind also Elemente, die schon in ganz geringer Konzentration vorliegen, Spurenelemente, die dann noch eine Halbwertszeit von einigen Milliarden Jahren haben. Also da kommt es auf.. Da messen Sie diese Isotope in homöopathischer Verdünnung. Und das ist nur durch den apparativen Fortschritt möglich. Und da kommen aber sehr wichtige neue Altersdaten, die wir bis jetzt nicht hatten. Also wir haben bis jetzt da altersmäßig, von der Zeit her, wann was entstanden ist oder wann was umgewandelt wurde, teilweise doch im Dunkeln getappt. Und das kriegen wir jetzt viel besser in den Griff.
[01:28:41] Okay, das heißt, wir können jetzt die Plattenbewegung und die Höhenverschiebung messen. Wir können… Das hatten wir ja so ganz am Anfang so, wie man die Minerale überhaupt bestimmt, sei es jetzt optisch oder ein bisschen wissenschaftlicher oder genauer mit Mikroskopen und so weiter. Dann haben wir diese Altersbestimmung. Eine Frage, die ich jetzt noch hätte, wäre: Wie findet man heraus, was irgendwo ganz tief im Berg oder im Erdinneren drin ist, wenn man nicht reinbohren kann?
[01:29:07] Also die Information über das Erdinnere kommt einmal aus geophysikalischen Messungen. Und zwar entweder aktiv oder passiv. Also aktive Geophysik wäre, wenn ich irgendwo eine Sprengung mache und dann schaue, wie die Wellen, die Erschütterungswellen, 200 Kilometer weiter ankommen. Also das ist Seismik. Oder passiv ist einfach, dass ich die Schwere messe oder die…
[01:29:42] Magnetfelder vielleicht?
[01:29:44] …Magnetfeld, elektrische Ströme und so. Also das sind diese ganzen geophysikalischen Methoden und da hat es auch jetzt einige Kampagnen gegeben. Und jetzt gibt es gerade eine neue Initiative für ein Experiment von seismischer Tomographie. Das ist eine passive Methode. Man stellt ein Netz von Aufnahmegeräten auf, das Schwingungen des Untergrundes misst. Und dann schaut man sich an, wie Erdbebenwellen von Erdbeben – es finden ja dauernd irgendwo irgendwelche Erdbeben statt – wie die abgelenkt werden und verzögert werden beim Lauf durch den Untergrund der Alpen. Und dann kann man das mit Computerprogrammen dann 3D-tomographisch auswerten wie ein Röntgen… wie ein Computertomograph im Krankenhaus. Und dann kann man eben… kriegt man ein Bild der Verteilung der seismischen Geschwindigkeit, also der Wellengeschwindigkeit im Untergrund der Alpen und damit gleichzeitig auch ein Bild der Verteilung der Materialeigenschaften im Untergrund der Alpen. Da kann man dann sehen, wo die abtauchenden Platten sind.
[01:31:16] Also da kann man wirklich den Gesteinstyp dann bestimmen?
[01:31:19] Bis zu einem gewissen Grad. Man kann die Gesteinseigenschaften bestimmen und von den Eigenschaften auf den Gesteinstyp schließen. Also das sind… diese seismische Tomographie, das sind Sachen, die sich auch in den letzten Jahren entwickelt haben und die viel gebracht haben. Und dann, was aber auch nicht zu vernachlässigen ist: Man denkt so, die Geologen sind in den Alpen ja schon seit 100 Jahren unterwegs und dass da eigentlich schon jeder Stein rumgedreht worden ist. Aber zum Beispiel hat man erst in den 80er Jahren in den Alpen zum ersten Mal Diamanten gefunden, die durch tektonische Prozesse, durch Subduktion und Wiederaufstieg entstanden sind. Das heißt, dass Gesteine bis in 100 Kilometer Tiefe versenkt wurden und wieder hoch gekommen sind. Und wir suchen jetzt auch in einigen Ecken in den Alpen, wo wir uns vorstellen können, dass dort auch sehr hohe Drücke geherrscht haben, suchen wir nach Diamanten. Und wir haben jetzt gerade an einer Stelle zum ersten Mal Diamant gefunden. Also allein das Anschauen der Gesteine ist noch nicht an seine Grenzen gestoßen. Dünnschliffe machen und unter dem Mikroskop studieren. Also auch bei diesen klassischen geologischen Methoden gibt es noch Potenzial.
[01:32:51] Und das selbst im dicht besiedelten Mitteleuropa. Wie ist das sonst irgendwo?
[01:32:55] Genau. Und eben was bei den Alpen… Die Alpen sind sehr gut erforscht, aber dadurch wissen wir in den Alpen auch sehr gut Bescheid und können dann dort eben mehr prozessorientiert die Sache studieren. Es geht jetzt hier nicht so um die Pionierarbeit, sondern es geht um die, was man so sagt, um das natürliche Laboratorium. Also wir können hier Prozesse studieren, weil wir sehr viel, sehr gut Bescheid wissen über die Rahmenbedingungen. Und die interessantesten Zusammenhänge zur Zeit, würde ich sagen, ist so die Zusammenhänge zwischen Klima, Abtragung, Gebirgsbildung, so diese Koppelung. Tektonik, Klima, Erosion, Hebung. Das sind schon die interessantesten Fragestellungen. Einerseits beeinflusst die Tektonik das Klima. Wenn man zum Beispiel ein Gebirge bildet, dann ändert das die ganzen Strömungsmuster in der Atmosphäre. Und andererseits hat aber auch das Klima große Einwirkungen auf ein Gebirge dadurch, dass, wenn wir jetzt Vereisung haben, dann führt das zu einer sehr effizienten Erosion und dadurch wird dann viel abgetragen und auch wieder gehoben. Also das hängt alles zusammen und diese Zusammenhänge, das ist eigentlich das, wo man zur Zeit das größte Forschungsinteresse sieht im Bereich Gebirgsbildung.
[01:34:43] Gut. Das war ja jetzt ein voller Rundumschlag. Haben wir denn jetzt irgendwas ganz Wichtiges noch vergessen, was Sie noch hinzufügen möchten?
[01:34:50] Nein, eigentlich… Ich denke mal, das war so das Wichtigste, aus meiner Sicht zumindest.
[01:34:58] Also ich fand es sehr interessant. Ich sage: Vielen Dank!
[01:35:00] Ja, gerne. Hat mir Spaß gemacht.
[01:35:03] Wunderbar, Dankeschön.