368 – Nuclear Waste Disposal and Storage
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Guest: Gareth Law, Heini Reijonen, Sophie Haapalehto
Host: Markus Voelter Shownoter: Pascal Becker
In this episode we cover the final storage of nuclear waste in underground facilities. We start out with a conversation about the basic process and the chemistry and physics of nuclear waste with Gareth Law, a professor of radiochemistry at the university of Helsinki. We then discuss geological issues with Heini Reijonen of the Geological Survey of Finland. Our third conversation is about the Onkalo storage facility in Finland with Sophie Haapalehto, who works for Posiva, the operator of the site.
Here are a few additional links you might want to check out:
- Design and Performance of Engineered Barrier Systems for the Finnish Deep Geological Repository (Presentation, PDF)
- A Novel Adaptation Mechanism Underpinning Algal Colonization of a Nuclear Fuel Storage Pond (Paper, PDF)
- Discharges and Environmental Monitoring Annual Report 2019 (Sellafield) (HTML)
- Monitoring beaches near Sellafield for radioactive material (Report, HTML)
- Estimation of Global Inventories of Radioactive Waste and Other Radioactive Materials (Report, PDF)
Introduction Gareth Law and Nuclear Power
00:02:44Gareth Law | Radiochemistry | Pressurized water reactor | Uranium-235 | Plutonium-239 | Activation product | Nuclear reprocessing | Yellowcake
Waste in Nuclear Power Plants and Short-Term Storage
00:25:11Radioactive waste (The World Nuclear Waste Report 2019 - Focus Europe)
Long-Term Storage of Nuclear Waste
00:50:21Nuclear transmutation | Deep borehole disposal | Bentonite | Pictogram by International Atomic Energy Agency to warn future generations (OmegaTau 359 - Modern Fission Reactors)
Introduction Heini Reijonen and Geological Stable Regions for Nuclear Waste
01:36:34Geological Survey of Finland | Integrated Water Flow Model (IWFM) (OmegaTau 81 - Geophysical Modeling in Oil Exploration)
Introduction Sophie Haapalehto and Posiva Waste Repository
02:27:14Posiva Oy | Onkalo spent nuclear fuel repository | Olkiluoto Nuclear Power Plant | KBS-3
Nicht uninteressant, mal die andere Seite zu hören. Aber es kommt der unbändige Wunsch auf den Podcaster zu schütteln, wenn er die CO2-Neutralität von Kernenergie unwidersprochen stehen lässt. Abgesehen von den Emissionen bei Bau und Abbau und Endlagerung gibt es durch den Brennstoffverbrauch durchaus auch signifikanten laufende Emissionen aus Uranabbau. Ja, die sind schon *viel* niedriger als bei Erdgas, aber nicht Null.
lg Andreas
Guter Punkt. Ich interpretiere “Neutralität” glaube ich automatisch als “viel viel weniger CO2”, denn wirklich neutral ist gar nix. Auch nicht Solarzellen oder Windkraft. Gleiches Herstellungsproblem.
Wo man den Podcaster auch schütteln möchte, ist bei der Annahme, dass wir Kernenergie überhaupt brauchen. Schon heute sind die Erneuerbaren z.B. im UK so viel billiger, dass man hinter jedes Windkraftwerk noch ein Biogas-Kraftwerk stellen könnte, dass nur läuft, wenn der Wind nicht genug weht. Und das trotz der mehr oder weniger offenen Subvention der Atomkraftwerke (Versicherungen, gedeckelte Rückbaukosten, staatliche Garantie für die Entsorgung mit Preisdeckel).
Was ich einen sehr guten Punkt fand, dass war der Hinweis, dass wir ja schon einen Haufen Atommüll haben, der auch irgendwo hin muss.
Was ich nicht verstehe: wenn doch die Erneuerbaren so billig sind, warum reden dann immer alle davon, dass wir unbedingt auch Energie sparen müssen um die Klimaziele zu erreichen (nicht polemisch gemeint. Verstehe ich einfach nicht).
Hallo,
Zum CO2-Ausstoß von Atomkraftwerken habe ich kürzlich recherchiert, da ich in einem anderen Podcast die Aussage, dass Atomkraftwerke durch den Bau richtige CO2 Schleudern seien nicht stehen lassen konnte.
Ich habe das hier dokumentiert: https://talk.lagedernation.org/t/faktencheck-co2-ausstoss-von-atomkraftwerken/7694
Unten einige Auszüge:
“Das Öko-Institut kommt ähnliche Werte und vergleicht mit Windkraft, Wasserkraft und Solar. Und siehe da: Die haben auch einen CO2 Ausstoß – in etwa gleicher Größenordnung.
Atomstrom ist also genau so viel oder wenig CO2 frei wie regenerative-Energien. Dem Atomstrom einen CO2-Ausstoß anzurechnen ist zwar richtig, aber dann muss man das Gleiche auch bei regenerativen Energien machen.
Ich denke aber, dies lässt sich in beiden Fällen vernachlässigen. Denn Kohle liegt bei >600g/kWh – also einen Faktor 50 höher.”
Zum Vergleich: Ein AKW hat (durchschnitt über den Lebenszyklus) in etwa so viel CO2 Ausstoß als ein (1) Containerschiff (hierbei habe ich lediglich den Treibstoff und nicht den Bau des Schiffes berücksichtigt).
In der weiteren Diskussion ging es dann in die Richtung, dass die Atommüllentsorgung (oder Lagerung) ja weiteren CO2 Ausstoß bedeutet. Aber den halte ich ebenfalls für vernachlässigbar.
Danke für die tolle Folge!
Gruß,
Hendrik
Hi
Thank you very much for this episode, it was very interesting.
You mentioned a couple of times warning signs that should last thousands of years.
99% invisible podcast has an interesting episode about this.
https://99percentinvisible.org/episode/ten-thousand-years/
Very interesting episode. Unfortunately my main doubt remains unanswered: how can we predict any of those aspects for >>100k years? Allegedly even the earth doomsday vault will reach its unpredicted end soon thanks to global warming. Also the concrete cocoon over Tschernobyl seems to cause unpredicted radiation behavior shortly after its installation.
I trust these scientists are doing their best, but I‘m afraid they over-estimate their capabilities by far.
BTW: why is Markus so sure that future generations wont be able to read our writings, wont be able to measure radioactivity and, even more interesting: wont have a simple solution to re-process this stuff? Is this a common assumption which I haven’t heard of yet, that we‘re going back to live in caves?
> why is Markus so sure that future generations wont be able to read our writings,
> wont be able to measure radioactivity and, even more interesting: wont have a simple
> solution to re-process this stuff? Is this a common assumption which I haven’t heard
> of yet, that we‘re going back to live in caves?
where or when did I say this?
I found it strange that none of the guests mentioned this movie about the ideas for keeping away future humans from Onkalo: “Into Eternity” by Michael Madsen (Trailer: https://archive.org/details/IntoEternity2010). Highly recommended as an accomplice to this very interesting episode :-)
Bold prediction for Germany’s federal election (Sept. 2021): The Conservatives will bait the Greens with a coal-to-nuclear-switch it terms of their currently agreed upon rest runtimes, if it comes to coalition negotiations between those parties.
@Markus “where or when did I say this?”
I just tried to find it: first time ~1:17:37 and for sure at least a second time to Sophie. Enough to make me wonder, why you’re asking that.
Sure you don’t say we’d live in caves but the assumption that they can’t read our today’s letters/language, that they’d be digging for coal and the way you’re asking it made me assume that’s what you mean.
Hi Markus,
deiner Meinung gegenüber dem möglichen Nutzen von Atomkraft möchte deutlich widersprechen. Hier meine drei Argumente (nach Dringlichkeit aufsteigend sortiert):
1. Fragwürdige Technologie-Gläubigkeit
Es lässt sich zwar testen, ob ein AKW einen Jumboabsturz übersteht (keine Ahnung, ob das je gemacht wurde), aber – wie von Dir ja gesagt – nicht die Langzeit-Beständigkeit der Endlager. Bei der großen Gefahr, die von Radioaktivität ausgeht, halte ich eine weitere Nutzung des Atomkraft für fahrlässig.
2. Fragwürdige Moral-Gläubigkeit
Die Finnen scheinen ja sehr vorbildlich in Sachen Atommüllendlager zu sein. Hand aufs Herz, glaubst Du wirklich, dass alle Nationen und alle Regierungen und alle Energiekonzerne dauerhaft (!) so handeln?
3. Fragwürdige Fortschritts-Gläubigkeit
In deiner Episode über die Exponentialfunktion zweifelst an den Bemühungen die Klimakatastrophe aufzuhalten. Jared Diamond beschreibt in seinem Buch ‘Kollaps’ 12 Faktoren, die jeder für sich zum globalen Zusammenbruch unserer Zivilisation führen kann. Und er vergleicht unsere Situation mit einem Zug, der zwar weniger schnell, aber immer noch beschleunigt auf das Streckenende zufährt. Wir sollten also einplanen in 50 oder 250 oder noch mehr Jahren, nicht mehr technisch in der Lage zu sein, AKWs und Atommülllager zu betreiben. Mein Worst-Case-Szenario ist eine Siedlung von Menschen ohne Bewußtsein der Gefahr von Radioaktivität in der Nähe verrottender Nuklearanlagen. Die Unsichtbarkeit der tödlichen Gefahr mit schmerzvollem Ende macht die Radioaktivität zum schlimmsten Feind unserer Nachfahren. Zweifellos sind steigende Meeresspiegel auch eine Katastrophe. Aber eine, auf die man stückweiise ohne Hightegh umgehen kann. Das Meer sieht man steigen und muss umziehen.
Nimmt man alle drei Argumente zusammen, dann, finde ich ist die Wahl zwischen Pest (Klimawandel) und Cholera (Verstrahlung) klar: bitte Pest. Oder etwa nicht???
Sehr interessante Folge. Ich finde, das Hauptargument, dass man ja nun schon Atommüll hat (für den es keine sichere Lagermöglichkeit gibt (und auch nicht geben kann, weil niemand ernsthaft Garantien für die abzusichernden Zeiträume abgeben kann)) ist so ungefähr das Einzige, was für Forschungsaktivitäten auf dem Gebiet (auch in Deutschland) spricht. Die dargestellte Anlage erscheint sicher, aber natürlich kann das ernsthaft niemand sagen. Deinen Standpunkt, dass wir Atomkraft brauchen, weil regenerative Energien es nicht bringen werden, kann ich nicht nachvollziehen. Atomanlagen haben Risiken weit oberhalb von z.B. Chemiefabriken und bürden unseren Nachfahren für Zeiten, die die Gesamtlänge der menschlichen Zivilisation weit übersteigen, das Endlagerproblem auf.